Wasservernissage – Monet bei Dina im Café Weltenall

Monet erblasste, als er in Dinas Galerie Frau Blaus Foto sah. Er war geschockt. Seine Lichtstimmungen, dieses Mosaik feinster Farbnuancen war auch ohne den schnellen Pinselstrich zu erzeugen.
“Ja, ja”, murmelte er seinen weißen Bart streichend, “diese Knipskästen könnten uns Maler wohl gefährlich werden. Was dachte sich denn dieser Louis Jacques Mandé Daguerre, ein abgefallener Malerkollege, dabei, Licht direkt einzufangen? Sollen wir nun den Pinsel abgeben?”

Und jetzt hat auch noch Frau Blau dieses Rheingold entdeckt. Da kann man doch glatt neidisch werden.
“Spürt ihr den verführerischen Glanz des Goldes, welchen das Wasser schamhaft und doch kokett zugleich bedeckt?” steht neben dem Bild als Titel sorgsam ausgedruckt, darunter der Preis – nein, nicht in Gold, in Euro natürlich.
“Das sich ewig gleichbleibende Gold vermählt sich mit dem sich ewig ändernden Wasser”, hat so ein Berufsintellektueller dazu in den Katalog geschrieben. Ob dem nichts Besseres dazu einfällt?

Wasser für Dina © Frau Blau

“Wasser oben, Wasser unten – Wolken im Wasser, Wasser in Wolken.”
Welch feiner stabreimender Titel, stellte Monet schmunzelnd fest und brauchte bei so viel Wasserbildern einen kräftigen Schluck Wein – Wasser, Wolken, Wein, was braucht der Mensch noch mehr?

“Alles fließt, ergießt sich ineinander, gibt sich dem Dunkel hin, auf dass das Licht geboren wird. Seht Ihr, es funkeln kälter als Gold?” So beendete die Galeristin Dina ihre Ansprache zur Wasservernissage und faltete ihr Konzeptblatt während des Beifalls zusammen. Jetzt brauchte sie dringend einen Schluck Wasser hoffend, dass er sich in Wein verwandle.
Monet verabschiedete sich gedankenverloren. Sollte er sich nur noch dem Gärtnern hingeben oder wie einst in seiner Jugend auf den Klippen hockend aufs Meer starren?

Copyright Fotos: Frau Blau http://cafeweltenall.wordpress.com/
Copyright Text: Klausbernd Vollmar, England  Home und Blog

33 thoughts

    • Gerne! Danke für den Besuch. Nach dem Stromausfall kann ich wieder in Netz, enstchuldige bitte die späte Reaktion. 🙂
      Liebe Grüße aus Norfolk,
      Dina

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  1. Liebe Dina und Frau Blau, wisst ihr, wer auch auf eurer berühmten Wasservernisage als Gast auftauchte? Mein berühmter Landsmann Anders Zorn, der impressionistische Maler, der sehr für seine Darstellung der Lichtreflexe auf dem Wasser gelobt wurde. Er war beeindruckt, hat eben er mir am Telefon gesagt. Lob von höchster Instanz 🙂

    Liebe Grüße an alle aus Stockholm
    die Buchdame

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    • Ja, liebe Buchdame, ich habe es gerade erfahren, toll oder? Per Magnus rief an, er lässt euch allen herzlich grüßen. Er erzählte, es hätte großes Aufsehen erweckt, dass Christian und Ada Krogh aus Oslo ebenfalls da waren. Die Titelseiten sind voll davon, jetzt versucht Per Magnus so schnell wie möglich zur Vernissage zu kommen.
      Liebe Grüße nach Schweden aus England
      Dina

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  2. Schön wie vielfältig Wasser sich präsentieren kann. Wunderschöne Fotos (vor allem das letzte) und ein gelungener Text dazu.

    Danke für diese herrliche Zusamenstellung von Bild und Text.
    Liebe Grüße, Szintilla

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  3. Kleines Detail: Die erste Impressionisten-Ausstellung, an der auch Monet teilgenommen hat, fand 1874 im Atelier des Fotografen Nadar am Boulevard des Capucines in Paris statt. Bei so einem Knipskasten-Typ!

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  4. Hola !

    Der Text ist super. Ein toller SCHREIBSELSTIL. Noch ein paar TOP Photographien dazu und schon wist die Sache RUNDherumPERFEKT.

    S T A R K ! ! !

    À bientôt, euer lichtbildwerfer

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    • Na Danke! Ich kann dir sagen, Masterchen grinste bei deinem Lob von Ohr zu Ohr. Und, naja, dieser Schreibselstil – aber bitte, bitte nicht weitersagen, psssst! – den habe ich ihm auf seiner Schulter sitzend eingeflüstert. Ja, wenn der mich nicht als sein Lieblingsmuse hätte …
      DANKE
      FeenHauch auch, ganz aus dem Bauch
      Siri, Buchfee

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  5. Liebe Dina… stimmt, das ist jetzt eine Überraschung. Eine, die mir guuut gefällt. Dir zuerst DANKE, nein… tysen tak my dear… 🙂

    Lieber Klausbernd,
    Monet… ja, das war ein gaaanz Großer… für mich. Überhaupt begann mein Kunstinteresse bei den Impressionisten und ging dann vor und zurück und so geht es immer noch… die Welt ist reich an Kunst und Bildern und das ist eben auch meine Welt. Sie kreist gleich neben der WorteWelt, schön, wenn sie sich hier und da treffen!
    Einen feinen Text hast du getippselt, und Siri, du kluge Buchfee hast mal wieder deinen klugen Hauch in Masterchens Ohr gepustet… da danke ich euch Beiden doch jetzt einfach mal von Herzen.

    Und nun spricht die Frau Lektorin… räusper… zweiter Absatz: ei… fehlt denn da nicht ein Blau hinter der Frau?

    Für den Beifall und das Lob bedanke ich mich ebenfalls herzlich
    jetzt aber schleiche ich mch ins Bett, bin heute sooo müde! Das kommt vom vielen Kochlöffelrühren 😉
    späte Abendgrüße mit Mondenschein
    Frau Blau

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    • Ooooohhhh, ich hab Masters Fehler sogleich korrigiert. Danke fürs Bemerken, dafür gibt`s auch ein gaaanz dickes Like-it, solche vergebe ich nur seltenst.:-)
      Feenhauch aus Cley, wo Dina und Masterchen sich im Pub vergnügen
      Siri Buchfee

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    • Vӕr så god, vӕr så god…:-)

      Wir danken dir, liebe Frau Blau, tusen takk til deg! Es war mir ein großes Vergnügen.

      Hilsen
      Dina
      🙂

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  6. Pingback: Dank an Dina und Klausbernd und natürlich an Siri Buchfee |

    • Hi Jennifer,
      thanks for visiting. I’m glad you feel inspired. I admire the way you handle that paint brush.

      Have a lovely day.
      🙂
      Greetings from North Norfolk
      Dina

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